by Annette Prolliuspublished in Zeitschrift Homöopathie aktuell 2/2012 |
Ein Buch übers Impfen, gibt's da nicht schon genug?Was brauchen wir noch eins? Vielleicht empfindet mancher so, wenn hier ein weiteres Buch zum Impfen zur Sprache kommt. Auch mir selbst gings zuerst so, als ich gebeten wurde, eine Rezension zu schreiben.
Was gibt's da zu lesen? Inhaltlich ein gekonnter Rundschlag quer durch unser Immunsystem, Hah-nemanns Psora-Lehre, Impf-Praxis über die Jahrhunderte, versehen mit handfesten Zahlen, Fakten, alles blendend recherchiert und schließlich einem Konzept des Auswegs - voller Leidenschaft und Erbarmen angesichts der 17-jährigen Erfahrung in der Behandlung impfgeschädigter Menschen fehlt diesem engagierten Buch jede Polemik....asiatische Mentalität oder fundierte Sachlichkeit, Kenntnis und Erfahrung? Vermutlich von allem. Ja, es ist ein besonderes Buch, eine wirkliche Bereicherung im Informati-ons-Chaos: Schwerpunkt ist vor allem, Zusammenhänge deutlich zu machen zwischen der heutigen Lage menschlicher Krankheiten, Erbmassen, Impfungen, plötzlichem Kindstod. Ein Buch, das mich aufgeregt hat, wie schon lange keins mehr: obwohl uns homöopathischen Ärzten Impfung ein Fremdwort ist - oder sein sollte - ist es immer wieder erschütternd, Dinge, die man eigentlich weiß, endlich mal in solch komprimierte Form geballt zu lesen: sei es nun der Irrglaube an Immunität durch Antikörper, sei es die Erinnerung an die Stoffe in den Impfseren, sei es der Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod oder das zunehmende Auftreten der großen Krankheiten bereits im frühen Kindesalter, ADS...und vor allem das immer wieder unglaubliche Arsenal, das die Homöopathie angesichts dieser Situation bereithält!
Schade ist eins: Dieses Buch - so fürchte ich - wird das Schicksal der meisten Anti-Impf-Schriften teilen: die es wirklich angeht, werden es nicht lesen... und die es lesen, sind ja ohnehin schon einer Meinung mit der Autorin. Warum? Die Gehirnwäsche schulmedizinischer Gehirnwäsche in Ausbildung und Vorsorge-Propaganda lässt sich hier am besten erkennen: nur nichts lesen, was den eigenen Horizont erweitern, ändern, was die eigene Meinung ändern könnte: man wäre ja ausgestoßen, gehörte nicht mehr „dazu" - (wozu?!). Ich erlebe ja selbst täglich, wie wirkliche Aufklärung noch mehr Angst macht, als ohnehin vorhanden. Dieses Buch sollte der Haug-Verlag herausbringen, der sich so wissenschaftlich gebärdet..., dass Narayana das verlegt, ist logisch und nicht mal mutig...
Aber vielleicht - hoffentlich! - täusche ich mich auch: hoffen wir mal darauf, dass es bessere Aufnahme findet als alles bisherige, denn schließlich kommt es aus Japan, also von weit her...und dem deutschen Leser imponieren ausländische Untersuchungen seit jeher mehr als gleiches aus den eigenen Reihen, wie z.B. Buchwalds Schriften... Außerdem wird's einmal wieder höchste Zeit, bekannt zu machen, dass die Homöopathie international verbreitet ist und Erfolg hat, dass man sich vielleicht mal wieder fragt, warum ausgerechnet in Deutschland solche Probleme bestehen... ihrem Ursprungsland! Die japanische Kollegin wollte sich begeistert in die homöopathische Therapie einbringen - um festzustellen, dass die Patienten zunächst nicht ansprechen, obwohl sie alle sehr krank sind. Sie kommt zum logischen Schluss, dass die bis in die 90er Jahre übliche Impfpflicht in Japan zu diesen Zuständen geführt hat: und dann beginnt sie gezielt, erst einmal „in die Impfbücher" zu behandeln. Das heißt: homöopathisch heißt das, Mittel einzusetzen, die erprobt und bewährt sind bei Folgen von Impfung. Und dann erlebt sie Reaktionen, Heilungen, Wirkungen der homöopathischen Mittel. Die Impfungen selbst sind es also, die das Dauer-Kranksein der Menschen etablieren... Das ist die Grundaussage des Buches. Was uns noch fehlt, wäre eine gleichartige Arbeit aus USA, wo ja bis heute ein starkes Impfregime gilt.
Dr. med. Annette Prollius, Detmold
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