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Bor: Ultraspurenelement für Knochen, Gelenke und Hormone

Abbildung 1: Bor ist ein faszinierendes Spurenelement, das an zahlreichen biochemischen Prozessen beteiligt ist. Die Härte des Elements wird nur von Diamant übertroffen.

Das Spurenelement Bor wirkt entzündungshemmend und kann die Knochengesundheit fördern. Außerdem zeigen Studien, dass sich Bor bei Gelenkerkrankungen wie Arthritis und Arthrose positiv auswirken und den Sexualhormonspiegel sowohl bei Männern als auch bei Frauen erhöhen kann. Erfahren Sie in diesem Blogartikel, in welchen Lebensmitteln Bor enthalten ist, und worauf Sie bei der Auswahl eines Bor-Präparats besonderen Wert legen sollten.

Was ist Bor?

Bei Bor (englisch: Boron) handelt es sich um ein Halbmetall, das vom Körper nicht selbst produziert werden kann. Da es im menschlichen Organismus nur in sehr geringen Mengen (ca. 0,7 ppm pro Kilogramm Körpergewicht) vorkommt, zählt Bor zu den sogenannten Ultraspurenelementen. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge liegt die sichere Boraufnahme für Erwachsene bei 1-13 mg/Tag[1].  Bor ist äußerst hitzebeständig. Es besitzt die zweithöchste Härte aller bekannten Elemente, die nur noch von Kohlenstoff in der Form von Diamanten übertroffen wird.

Borverbindungen sind schon seit Jahrtausenden bekannt. So enthält etwa das Natron, das im alten Ägypten zur Mumifikation verwendet wurde, neben einigen anderen Komponenten auch Borate. Heutzutage finden sich anorganische Borverbindungen zum Beispiel in Lebensmittelverpackungen, Waschmitteln, Klebstoffen und Insektiziden.

Borax, das Salz des Bors, ist eine Verbindung aus Natrium, Bor, Sauerstoff und Wasser. Borax oder Natriumborat ist für Pflanzen überlebenswichtig, da es unter anderem das Wurzelwachstum, den Aufbau der Zellwände und die Nährstoffaufnahme fördert. Inwiefern das Spurenelement auch für den menschlichen Organismus essenziell sein könnte, ist aufgrund der unzureichenden Studienlage ungeklärt. Von der EFSA wird Bor als nicht essenzielles Spurenelement ohne nachgewiesenen physiologischen oder biochemischen Nutzen für den Menschen eingestuft.[2]

Anwendungsgebiete und potenzielle Wirkungen von Bor

Abbildung 2: In der Naturheilkunde wird Bor schon lange sehr geschätzt. Das Spurenelement soll sich unter anderem positiv auf die Knochen- und Gelenkgesundheit auswirken.

Der mögliche gesundheitliche Nutzen von Bor und Borax für den Menschen ist nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Bei einem Großteil der bis dato durchgeführten Studien handelt es sich um In-vitro-Versuche oder Untersuchungen an Tieren. In der Naturheilkunde wird Bor nichtsdestotrotz schon lange als wichtiger Mikronährstoff geschätzt. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der häufig untersuchten Wirkungsweisen und Einsatzgebiete von Bor.

Arthrose

Die Ergebnisse diverser humaner und tierexperimenteller Studien lassen vermuten, dass Bor die Symptome einer Arthrose verbessern kann.[3] Das liegt vor allem an der entzündungshemmenden Wirkung des Spurenelements. Borax wirkt antiinflammatorisch, da es den Spiegel entzündungsfördernder Botenstoffe wie TNF-alpha im Körper senkt. In einer Studie nahmen männliche Freiwillige eine Woche lang täglich 10 mg Bor in Form von Borax ein. Danach waren die TNF-alpha-Spiegel der Teilnehmenden im Vergleich zum Studienbeginn um durchschnittlich 20 Prozent gesunken.[4]

Für die Wirksamkeit von Bor bei Arthrose spricht außerdem, dass in Regionen mit einer geschätzten täglichen Boraufnahme von 3 bis 10 mg die Inzidenz der Arthrose zwischen 0 bis 10 Prozent liegt. In Gegenden mit einer geschätzten Boraufnahme von unter einem Milligramm pro Tag liegt die Arthrosehäufigkeit laut der epidemiologischen Daten hingegen bei 20 bis 70 Prozent.

Auch eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik und Gelenkbeweglichkeit durch die Einnahme von Bor konnte in Studien beobachtet werden. In einer doppelblinden und placebokontrollierten Studie wurden Arthrosepatienten aufgefordert, täglich 6 mg Bor einzunehmen. Nach acht Wochen waren die für Arthrose typischen Schmerzen im Vergleich zur Placebogruppe deutlich zurückgegangen.[5]

Knochengesundheit

Wenn es um die potenziellen Wirkungen und Einsatzgebiete von Bor geht, wird häufig die Knochengesundheit an erster Stelle genannt. Tatsächlich zeigte sich in mehreren Tierversuchsstudien, dass Bor den Knochenstoffwechsel positiv anregen kann. In einem Versuch mit Hasen führte die tägliche Supplementierung von 3 mg Bor über 10 bis 20 Tage zu einer Stimulation der dentalen Knochenbildung sowie zu einer erhöhten Knochenmineraldichte.[6]

Zudem unterstützt Bor die Aufnahme der für die Knochen so wichtigen Mineralien Calcium und Magnesium. An einer der wenigen humanen Interventionsstudien mit Bor nahmen ausschließlich postmenopausale Frauen teil. Es zeigte sich, dass sich durch die Einnahme von 3 mg Borax - einer mineralischen Verbindung aus Bor, Natrium, Sauerstoff und Wasser - über 28 Tage die Calciumausscheidung über den Urin um 44 Prozent reduzierte. Wenn weniger Calcium ausgeschieden wird, steht eine größere Menge für den Einbau in die Knochen zur Verfügung.

Ein ähnlicher Zusammenhang wird zwischen Bor und Magnesium vermutet: Bor scheint die Ausscheidung von Magnesium nicht nur zu verringern, sondern auch dafür sorgen zu können, dass der Mineralstoff besser resorbiert und in die Knochen eingebaut werden kann. Da es im Ruf steht, die Knochenfestigkeit zu unterstützen, wird Bor auch oft zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt. Da das knochenstabilisierende Hormon Östrogen nach den Wechseljahren zunehmend abgebaut wird, tritt Knochenschwund häufig bei Frauen in der Menopause auf. Bor kann dieser Entwicklung entgegenwirken, indem es den weiblichen Östrogenspiegel wieder erhöht.[7]

Hormonregulierung

Die Einnahme von Bor hat nicht nur Auswirkungen auf die weiblichen Geschlechtshormone: In einer an Männern durchgeführten Studie stiegen die Spiegel des freien Testosterons bei einer einwöchigen täglichen Einnahme von 6 mg Bor von 11,83 pg/ml auf 15,18 pg/ml an. Zugleich sanken zahlreiche Entzündungswerte sowie auch die Östrogenwerte der Teilnehmer.[8]

Fällt der Östrogenspiegel im Blut zu stark ab, sind häufig hormonell bedingte Kopfschmerzen die Folge. Unter dieser Form der zyklusabhängigen Migräne leiden vor allem Frauen im gebärfähigen Alter und in den Wechseljahren. Da es für eine Regulierung des Östrogenspiegels sorgen kann, wird Bor häufig bei hormonell bedingten Kopfschmerzen empfohlen.

Gehirnfunktion

Ein Bormangel kann sich in vielerlei Hinsicht negativ auf die Aktivität und die kognitiven Funktionen des Gehirns auswirken. Wie sich in einer Studie zeigte, leiden bei einem Borentzug (p < 0,05) bereits nach relativ kurzer Zeit die allgemeine Aufmerksamkeit, die Lernfähigkeit, das Langzeitgedächtnis und die manuelle Geschicklichkeit.[9] Dass eine erhöhte Borzufuhr die Gehirnfunktion verbessern kann, ist bis dato nicht wissenschaftlich belegt. 

In welchen Lebensmitteln ist Bor natürlich enthalten?

Gute natürliche Borquellen sind vor allem pflanzliche Nahrungsmittel wie Nüsse, Trockenobst oder Gemüse. Auch im Trinkwasser findet sich das Spurenelement in geringen Mengen. Fleisch- und Milchprodukte enthalten hingegen nur wenig Bor.[10]

Die Liste der besonders borreichen Lebensmittel wird von getrockneten Pflaumen (auch Dörrpflaumen oder Backpflaumen genannt) angeführt. Aufgrund ihres hohen Sorbitgehalts können diese allerdings schnell abführend wirken und Blähungen verursachen. Wenn Sie die Trockenpflaumen nicht gut vertragen, finden Sie in der nachfolgenden Liste einige borreiche Alternativen. Die Borwerte (in mg) beziehen sich jeweils auf eine Menge von 100 g des genannten Lebensmittels.[11]

getrocknete Pflaumen: 2,7 mg Rosinen: 2,5 mg getrocknete Datteln: 0.92 mg Mandeln: 2,3 mg Erdnüsse: 1,8 mg Haselnüsse: 1,6 mg Honig: 0,72 mg Rohe Äpfel (mit Schale): 0,27 mg Traubensaft: 0,2 mg Dosenpfirsiche: 0,18 mg Brokkoli: 0,18 mg

Nahrungsergänzungsmittel mit Bor

Abbildung 3: Beim Kauf eines Bor-Präparats sollten Sie darauf achten, dass das enthaltene Bor eine hohe Bioverfügbarkeit aufweist.

Tabletten und Kapseln sind die gängigsten Darreichungsformen von Bor als Nahrungsergänzungsmittel. Bei der Auswahl eines Präparats sollten Sie vor allem prüfen, in welcher Dosierung und in welcher Form Bor beziehungsweise Borax vorliegt. Die veganen Boron Tabletten von Unimedica enthalten ausschließlich hochdosiertes organisches Bor in Form von Natriumborat. Natriumborat hat eine hohe Bioverfügbarkeit und kann vom Körper sehr gut absorbiert werden.

Darüber hinaus ist Bor ein häufiger Bestandteil von Wirkstoffkompositionen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Knorpel*-Komplex von Unimedica. Das hochwertige Kombi-Präparat setzt sich aus sorgfältig ausgewählten Inhaltsstoffen zusammen und wurde speziell konzipiert, um alle Knorpel und Knochen in ihrer normalen Funktion zu unterstützen. Neben Bor sind in den Kapseln auch die Vitamine C und D3 sowie MSM, Weihrauch und Hyaluron enthalten.

Hinweise zur Einnahme und Dosierung von Bor

Da Bor als nicht essenzielles Spurenelement eingestuft wird, gibt es keine offiziellen Zufuhrempfehlungen.[12] Einige Borexperten wie Dr. Forrest H. Nielsen vom US Department of Agriculture empfehlen jedoch eine tägliche Zufuhr von mindestens 0,5 bis 1 mg Bor, um von den positiven Effekten des Spurenelements zu profitieren. [13]

In der Regel werden Bortabletten und -kapseln einmal täglich mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Um zu vermeiden, dass andere Nährstoffe die Resorption von Bor womöglich stören, sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens 60 Minuten zur nächsten Mahlzeit eingehalten werden. Beachten Sie bei der Einnahme unbedingt auch die Verzehrempfehlung des Herstellers, die Sie auf der Produktverpackung oder in der Packungsbeilage finden.

Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei üblichen Dosierungen sind keine Nebenwirkungen durch die Zufuhr von Bor bekannt. Laut WHO sind 1 bis 13 mg Bor eine sichere tägliche Verzehrmenge für gesunde Erwachsene.[14] Bei extrem hohen Dosierungen von über 100 mg Bor pro Tag kann es zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Krämpfen, Entzündungen und Haarausfall kommen. Diese Aufnahmemengen werden im Normalfall jedoch nicht erreicht.

Auch Wechselwirkungen von Bor mit bestimmten Arzneimitteln gibt es nach aktuellem Kenntnisstand nicht. Borate und Borsäure werden in kurzer Zeit vom Körper vollständig resorbiert und bei gesunden Menschen innerhalb weniger Tage wieder ausgeschieden. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollten Bor dennoch sicherheitshalber nicht oder nur nach ärztlicher Absprache supplementieren.


[1] Trace elements in human nutrition and health. World Health Organization. 1996. Trace elements in human nutrition and health (who.int). (aufgerufen 29.07.2024).

[2] EFSA (2011): Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to boron and prevention and treatment of prostate cancer (ID 221), maintenance of normal thyroid function (ID 222) and contribution to normal cognitive function (ID 223). EFSA Journal 9.

[3] Newnham R. Discovering the cure for arthritis. Nutr Health. 2004. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15174735/.

[4] Naghii MR, Mofid M, Asgari AR, Hedayati M, Daneshpour MS. Comparative effects of daily and weekly boron supplementation on plasma steroid hormones and proinflammatory cytokines. J Trace Elem Med Biol. 2011 Jan. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21129941/.

[5] Newnham RE. Essentiality of boron for healthy bones and joints. Environ Health Perspect 1994. 102 Suppl 7: 83-85. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7889887/.

[6] Uysal T, Ustdal A, Sonmez MF, Ozturk F. Stimulation of bone formation by dietary boron in an orthopedically expanded suture in rabbits. Angle Orthod. 2009 Sep. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19705952/.

[7] Pizzorno L. Nothing Boring About Boron. Integr Med (Encinitas). 2015 Aug. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712861/.

[8] Naghii MR, Mofid M, Asgari AR, Hedayati M, Daneshpour MS. Comparative effects of daily and weekly boron supplementation on plasma steroid hormones and proinflammatory cytokines. J Trace Elem Med Biol. 2011 Jan. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21129941/.

[9] Penland JG. Dietary boron, brain function, and cognitive performance. Environ Health Perspect. 1994 Nov. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7889884/.

[10] Hunt CD, Shuler TR, Mullen LM. Concentration of boron and other elements in human foods and personal-care products. J Am Diet Assoc 1991. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2019698/.

[11] Gröber U. Das Ultra-Spurenelement Bor. Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin. 2015. 4: 9-15.

[12] Dietary Reference Intakes for Vitamin A, Vitamin K, Arsenic, Boron, Chromium, Copper, Iodine, Iron, Manganese, Molybdenum, Nickel, Silicon, Vanadium, and Zinc. Institute of Medicine (US) Panel on Micronutrients. Washington (DC): National Academies Press (US). 2001.

[13] Nielsen FH, Penland J. Boron supplementation of peri-menopausal women affects boron metabolism and indices associated with macromineralmetabolism, hormonal status and immune function. J Trace Elem Exp Med1999. 12: 251-261.

[14] World Health Organization. Boron. Trace elements in human nutrition and health. Geneva. 1996.

Bor: Ultraspurenelement für Knochen, Gelenke und Hormone

Abbildung 1: Bor ist ein faszinierendes Spurenelement, das an zahlreichen biochemischen Prozessen beteiligt ist. Die Härte des Elements wird nur von Diamant übertroffen.

Das Spurenelement Bor wirkt entzündungshemmend und kann die Knochengesundheit fördern. Außerdem zeigen Studien, dass sich Bor bei Gelenkerkrankungen wie Arthritis und Arthrose positiv auswirken und den Sexualhormonspiegel sowohl bei Männern als auch bei Frauen erhöhen kann. Erfahren Sie in diesem Blogartikel, in welchen Lebensmitteln Bor enthalten ist, und worauf Sie bei der Auswahl eines Bor-Präparats besonderen Wert legen sollten.

Was ist Bor?

Bei Bor (englisch: Boron) handelt es sich um ein Halbmetall, das vom Körper nicht selbst produziert werden kann. Da es im menschlichen Organismus nur in sehr geringen Mengen (ca. 0,7 ppm pro Kilogramm Körpergewicht) vorkommt, zählt Bor zu den sogenannten Ultraspurenelementen. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge liegt die sichere Boraufnahme für Erwachsene bei 1-13 mg/Tag[1].  Bor ist äußerst hitzebeständig. Es besitzt die zweithöchste Härte aller bekannten Elemente, die nur noch von Kohlenstoff in der Form von Diamanten übertroffen wird.

Borverbindungen sind schon seit Jahrtausenden bekannt. So enthält etwa das Natron, das im alten Ägypten zur Mumifikation verwendet wurde, neben einigen anderen Komponenten auch Borate. Heutzutage finden sich anorganische Borverbindungen zum Beispiel in Lebensmittelverpackungen, Waschmitteln, Klebstoffen und Insektiziden.

Borax, das Salz des Bors, ist eine Verbindung aus Natrium, Bor, Sauerstoff und Wasser. Borax oder Natriumborat ist für Pflanzen überlebenswichtig, da es unter anderem das Wurzelwachstum, den Aufbau der Zellwände und die Nährstoffaufnahme fördert. Inwiefern das Spurenelement auch für den menschlichen Organismus essenziell sein könnte, ist aufgrund der unzureichenden Studienlage ungeklärt. Von der EFSA wird Bor als nicht essenzielles Spurenelement ohne nachgewiesenen physiologischen oder biochemischen Nutzen für den Menschen eingestuft.[2]

Anwendungsgebiete und potenzielle Wirkungen von Bor

Abbildung 2: In der Naturheilkunde wird Bor schon lange sehr geschätzt. Das Spurenelement soll sich unter anderem positiv auf die Knochen- und Gelenkgesundheit auswirken.

Der mögliche gesundheitliche Nutzen von Bor und Borax für den Menschen ist nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Bei einem Großteil der bis dato durchgeführten Studien handelt es sich um In-vitro-Versuche oder Untersuchungen an Tieren. In der Naturheilkunde wird Bor nichtsdestotrotz schon lange als wichtiger Mikronährstoff geschätzt. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der häufig untersuchten Wirkungsweisen und Einsatzgebiete von Bor.

Arthrose

Die Ergebnisse diverser humaner und tierexperimenteller Studien lassen vermuten, dass Bor die Symptome einer Arthrose verbessern kann.[3] Das liegt vor allem an der entzündungshemmenden Wirkung des Spurenelements. Borax wirkt antiinflammatorisch, da es den Spiegel entzündungsfördernder Botenstoffe wie TNF-alpha im Körper senkt. In einer Studie nahmen männliche Freiwillige eine Woche lang täglich 10 mg Bor in Form von Borax ein. Danach waren die TNF-alpha-Spiegel der Teilnehmenden im Vergleich zum Studienbeginn um durchschnittlich 20 Prozent gesunken.[4]

Für die Wirksamkeit von Bor bei Arthrose spricht außerdem, dass in Regionen mit einer geschätzten täglichen Boraufnahme von 3 bis 10 mg die Inzidenz der Arthrose zwischen 0 bis 10 Prozent liegt. In Gegenden mit einer geschätzten Boraufnahme von unter einem Milligramm pro Tag liegt die Arthrosehäufigkeit laut der epidemiologischen Daten hingegen bei 20 bis 70 Prozent.

Auch eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik und Gelenkbeweglichkeit durch die Einnahme von Bor konnte in Studien beobachtet werden. In einer doppelblinden und placebokontrollierten Studie wurden Arthrosepatienten aufgefordert, täglich 6 mg Bor einzunehmen. Nach acht Wochen waren die für Arthrose typischen Schmerzen im Vergleich zur Placebogruppe deutlich zurückgegangen.[5]

Knochengesundheit

Wenn es um die potenziellen Wirkungen und Einsatzgebiete von Bor geht, wird häufig die Knochengesundheit an erster Stelle genannt. Tatsächlich zeigte sich in mehreren Tierversuchsstudien, dass Bor den Knochenstoffwechsel positiv anregen kann. In einem Versuch mit Hasen führte die tägliche Supplementierung von 3 mg Bor über 10 bis 20 Tage zu einer Stimulation der dentalen Knochenbildung sowie zu einer erhöhten Knochenmineraldichte.[6]

Zudem unterstützt Bor die Aufnahme der für die Knochen so wichtigen Mineralien Calcium und Magnesium. An einer der wenigen humanen Interventionsstudien mit Bor nahmen ausschließlich postmenopausale Frauen teil. Es zeigte sich, dass sich durch die Einnahme von 3 mg Borax - einer mineralischen Verbindung aus Bor, Natrium, Sauerstoff und Wasser - über 28 Tage die Calciumausscheidung über den Urin um 44 Prozent reduzierte. Wenn weniger Calcium ausgeschieden wird, steht eine größere Menge für den Einbau in die Knochen zur Verfügung.

Ein ähnlicher Zusammenhang wird zwischen Bor und Magnesium vermutet: Bor scheint die Ausscheidung von Magnesium nicht nur zu verringern, sondern auch dafür sorgen zu können, dass der Mineralstoff besser resorbiert und in die Knochen eingebaut werden kann. Da es im Ruf steht, die Knochenfestigkeit zu unterstützen, wird Bor auch oft zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt. Da das knochenstabilisierende Hormon Östrogen nach den Wechseljahren zunehmend abgebaut wird, tritt Knochenschwund häufig bei Frauen in der Menopause auf. Bor kann dieser Entwicklung entgegenwirken, indem es den weiblichen Östrogenspiegel wieder erhöht.[7]

Hormonregulierung

Die Einnahme von Bor hat nicht nur Auswirkungen auf die weiblichen Geschlechtshormone: In einer an Männern durchgeführten Studie stiegen die Spiegel des freien Testosterons bei einer einwöchigen täglichen Einnahme von 6 mg Bor von 11,83 pg/ml auf 15,18 pg/ml an. Zugleich sanken zahlreiche Entzündungswerte sowie auch die Östrogenwerte der Teilnehmer.[8]

Fällt der Östrogenspiegel im Blut zu stark ab, sind häufig hormonell bedingte Kopfschmerzen die Folge. Unter dieser Form der zyklusabhängigen Migräne leiden vor allem Frauen im gebärfähigen Alter und in den Wechseljahren. Da es für eine Regulierung des Östrogenspiegels sorgen kann, wird Bor häufig bei hormonell bedingten Kopfschmerzen empfohlen.

Gehirnfunktion

Ein Bormangel kann sich in vielerlei Hinsicht negativ auf die Aktivität und die kognitiven Funktionen des Gehirns auswirken. Wie sich in einer Studie zeigte, leiden bei einem Borentzug (p < 0,05) bereits nach relativ kurzer Zeit die allgemeine Aufmerksamkeit, die Lernfähigkeit, das Langzeitgedächtnis und die manuelle Geschicklichkeit.[9] Dass eine erhöhte Borzufuhr die Gehirnfunktion verbessern kann, ist bis dato nicht wissenschaftlich belegt. 

In welchen Lebensmitteln ist Bor natürlich enthalten?

Gute natürliche Borquellen sind vor allem pflanzliche Nahrungsmittel wie Nüsse, Trockenobst oder Gemüse. Auch im Trinkwasser findet sich das Spurenelement in geringen Mengen. Fleisch- und Milchprodukte enthalten hingegen nur wenig Bor.[10]

Die Liste der besonders borreichen Lebensmittel wird von getrockneten Pflaumen (auch Dörrpflaumen oder Backpflaumen genannt) angeführt. Aufgrund ihres hohen Sorbitgehalts können diese allerdings schnell abführend wirken und Blähungen verursachen. Wenn Sie die Trockenpflaumen nicht gut vertragen, finden Sie in der nachfolgenden Liste einige borreiche Alternativen. Die Borwerte (in mg) beziehen sich jeweils auf eine Menge von 100 g des genannten Lebensmittels.[11]

getrocknete Pflaumen: 2,7 mg Rosinen: 2,5 mg getrocknete Datteln: 0.92 mg Mandeln: 2,3 mg Erdnüsse: 1,8 mg Haselnüsse: 1,6 mg Honig: 0,72 mg Rohe Äpfel (mit Schale): 0,27 mg Traubensaft: 0,2 mg Dosenpfirsiche: 0,18 mg Brokkoli: 0,18 mg

Nahrungsergänzungsmittel mit Bor

Abbildung 3: Beim Kauf eines Bor-Präparats sollten Sie darauf achten, dass das enthaltene Bor eine hohe Bioverfügbarkeit aufweist.

Tabletten und Kapseln sind die gängigsten Darreichungsformen von Bor als Nahrungsergänzungsmittel. Bei der Auswahl eines Präparats sollten Sie vor allem prüfen, in welcher Dosierung und in welcher Form Bor beziehungsweise Borax vorliegt. Die veganen Boron Tabletten von Unimedica enthalten ausschließlich hochdosiertes organisches Bor in Form von Natriumborat. Natriumborat hat eine hohe Bioverfügbarkeit und kann vom Körper sehr gut absorbiert werden.

Darüber hinaus ist Bor ein häufiger Bestandteil von Wirkstoffkompositionen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Knorpel*-Komplex von Unimedica. Das hochwertige Kombi-Präparat setzt sich aus sorgfältig ausgewählten Inhaltsstoffen zusammen und wurde speziell konzipiert, um alle Knorpel und Knochen in ihrer normalen Funktion zu unterstützen. Neben Bor sind in den Kapseln auch die Vitamine C und D3 sowie MSM, Weihrauch und Hyaluron enthalten.

Hinweise zur Einnahme und Dosierung von Bor

Da Bor als nicht essenzielles Spurenelement eingestuft wird, gibt es keine offiziellen Zufuhrempfehlungen.[12] Einige Borexperten wie Dr. Forrest H. Nielsen vom US Department of Agriculture empfehlen jedoch eine tägliche Zufuhr von mindestens 0,5 bis 1 mg Bor, um von den positiven Effekten des Spurenelements zu profitieren. [13]

In der Regel werden Bortabletten und -kapseln einmal täglich mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Um zu vermeiden, dass andere Nährstoffe die Resorption von Bor womöglich stören, sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens 60 Minuten zur nächsten Mahlzeit eingehalten werden. Beachten Sie bei der Einnahme unbedingt auch die Verzehrempfehlung des Herstellers, die Sie auf der Produktverpackung oder in der Packungsbeilage finden.

Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei üblichen Dosierungen sind keine Nebenwirkungen durch die Zufuhr von Bor bekannt. Laut WHO sind 1 bis 13 mg Bor eine sichere tägliche Verzehrmenge für gesunde Erwachsene.[14] Bei extrem hohen Dosierungen von über 100 mg Bor pro Tag kann es zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Krämpfen, Entzündungen und Haarausfall kommen. Diese Aufnahmemengen werden im Normalfall jedoch nicht erreicht.

Auch Wechselwirkungen von Bor mit bestimmten Arzneimitteln gibt es nach aktuellem Kenntnisstand nicht. Borate und Borsäure werden in kurzer Zeit vom Körper vollständig resorbiert und bei gesunden Menschen innerhalb weniger Tage wieder ausgeschieden. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende sollten Bor dennoch sicherheitshalber nicht oder nur nach ärztlicher Absprache supplementieren.


[1] Trace elements in human nutrition and health. World Health Organization. 1996. Trace elements in human nutrition and health (who.int). (aufgerufen 29.07.2024).

[2] EFSA (2011): Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to boron and prevention and treatment of prostate cancer (ID 221), maintenance of normal thyroid function (ID 222) and contribution to normal cognitive function (ID 223). EFSA Journal 9.

[3] Newnham R. Discovering the cure for arthritis. Nutr Health. 2004. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15174735/.

[4] Naghii MR, Mofid M, Asgari AR, Hedayati M, Daneshpour MS. Comparative effects of daily and weekly boron supplementation on plasma steroid hormones and proinflammatory cytokines. J Trace Elem Med Biol. 2011 Jan. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21129941/.

[5] Newnham RE. Essentiality of boron for healthy bones and joints. Environ Health Perspect 1994. 102 Suppl 7: 83-85. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7889887/.

[6] Uysal T, Ustdal A, Sonmez MF, Ozturk F. Stimulation of bone formation by dietary boron in an orthopedically expanded suture in rabbits. Angle Orthod. 2009 Sep. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19705952/.

[7] Pizzorno L. Nothing Boring About Boron. Integr Med (Encinitas). 2015 Aug. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712861/.

[8] Naghii MR, Mofid M, Asgari AR, Hedayati M, Daneshpour MS. Comparative effects of daily and weekly boron supplementation on plasma steroid hormones and proinflammatory cytokines. J Trace Elem Med Biol. 2011 Jan. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21129941/.

[9] Penland JG. Dietary boron, brain function, and cognitive performance. Environ Health Perspect. 1994 Nov. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7889884/.

[10] Hunt CD, Shuler TR, Mullen LM. Concentration of boron and other elements in human foods and personal-care products. J Am Diet Assoc 1991. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2019698/.

[11] Gröber U. Das Ultra-Spurenelement Bor. Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin. 2015. 4: 9-15.

[12] Dietary Reference Intakes for Vitamin A, Vitamin K, Arsenic, Boron, Chromium, Copper, Iodine, Iron, Manganese, Molybdenum, Nickel, Silicon, Vanadium, and Zinc. Institute of Medicine (US) Panel on Micronutrients. Washington (DC): National Academies Press (US). 2001.

[13] Nielsen FH, Penland J. Boron supplementation of peri-menopausal women affects boron metabolism and indices associated with macromineralmetabolism, hormonal status and immune function. J Trace Elem Exp Med1999. 12: 251-261.

[14] World Health Organization. Boron. Trace elements in human nutrition and health. Geneva. 1996.



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